Redebeitrag Bündnis Preise runter!

Im letzten Jahr haben wir gemeinsam gegen die immer weiter steigenden Preise protestiert und ich freue mich heute hier sein zu können. Von Brot über Gemüse bis zur Zahnpasta steigen die Preise immer noch und ein Ende ist nicht in Sicht. Gleichzeitig steigen Mieten. Gas und Strom, sind mittlerweile subventioniert. Aber bei einem Preis, der immer noch so hoch ist, dass bei vielen von uns die Heizung im Winter ausbleiben musste.

Was macht diese Krise mit uns?

Wir werden krank. Wir sind gestresst. Wir haben Angst.
Und wer trägt die Sorgearbeit, die es braucht, um diese neuen Bedarfe abzudecken? Es sind meistens FLINTA. Denn wir werden dazu erzogen und es wird von uns erwartet.

Nicht nur das: In der Regel verdienen FLINTA weniger. Mit einem Reallohnverlust von über 10 Prozent zerrinnt uns das Geld momentan zwischen den Fingern.
Und was macht die Regierung?

„Wir entlasten Deutschland”, heißt es in ihrer Kampagne. Aber wer tatsächlich entlastet wird, sind die Unternehmen. Die Entlastungsmaßnahmen sind vollständig an der Produktion ausgerichtet. Wer hauptsächlich reproduktiver Arbeit nachgeht, muss gucken wo sie bleibt. Wir sollen halt sparsam sein. Wir sollen uns auf unsere Männer verlassen.
Die aktuelle Lage wird so dargestellt, als wäre diese Krise ein Naturgesetz. Als wären der Anstieg der Preise und seine Folgen eine Notwendigkeit – wegen des Kriegs, Getreidemangel, Corona und so weiter. Aber die Preise steigen nicht von selbst.
Sie werden erhöht.

Es ist der Zwang zur Gewinnsteigerung im Kapitalismus, der die Preise steigen lässt.
Die Reichen werden immer reicher und die armen werden immer ärmer. Aber dieses Problem ist gesellschaftlich gemacht – und somit veränderbar!

Eine Wirtschaft, die sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet – Eine Wirtschaft, die feministisch ist und Sorgearbeit als Arbeit anerkennt – funktioniert nur ohne das kapitalistische Profitstreben. Weil das Interesse der Unternehmen und des Staats mit unserem im Gegensatz liegt – liegen muss.

Darum brauchen wir eine soziale Bewegung! Darum brauchen wir eine Bewegung, die den Kampf gegen Preiserhöhungen, gegen staatliche Repression, gegen eine sexistische Gesellschaft, gegen Rassismus, miteinander vereint! Und darum sind wir heute hier!

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