Gemeinsamer Aufruf des Streikbündnis zum 08. März – Feministischer Kampftag 2022
Kommt mit uns auf die Straße!
In den letzten 100 Jahren haben Feminist*innen viel erreicht. Aber noch immer sind bestimmte Körper und Leben in diesem System nicht so viel wert wie andere. Nicht alle Körper genießen den gleichen Schutz, nicht alle gelten als wertvoll.
Ein Kampftag sagen sie, sei zu extrem. Unsere Münder sähen sie lieber lächelnd, sie erwarten Dankbarkeit für die Blumen im Büro. Sie sind blind für die Ungerechtigkeiten, die Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Menschen (FLINTA*) Tag für Tag sowohl in politischer Praxis als auch auf der Straße erleben; blind für die rassistische Realität, in der wir uns befinden.
Dieses System heißt patriarchaler Kapitalismus. In ihm leisten FLINTA* einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und werden teilweise durch historisch gewachsenen Rassismus, den fortgeführten Kolonialismus und den Bestand der Klassengesellschaft mehrfach unterdrückt. In sozialen Berufen arbeiten insbesondere rassifizierte FLINTA* zu ungerechter Bezahlung unter prekären Bedingungen und werden trotz Versprechungen während der Corona-Pandemie weiter an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gebracht.
Gleichzeitig werden im Namen des auf Ausbeutung basierenden Kapitalismus unsere natürlichen Ressourcen geplündert und die tödliche Klimakrise, die schon jetzt massive Auswirkungen auf weniger privilegierte Länder hat, weiter vorangetrieben.
Ob ein Kampftag extrem ist? Wir fragen zurück: Ist es extrem, für Gleichberechtigung einzustehen und die Welt als bewohnbaren Ort erhalten zu wollen?
Wir wissen: Wir kämpfen jeden Tag. Am 08. März wollen wir diesen Kampf in die Öffentlichkeit tragen. Wir protestieren für das Ende des patriarchalen Kapitalismus und einer rassistischen Gesellschaft!
Schließt euch uns an – kommt zur Sterndemo am 8. März!
Bündnis Feministischer Widerstand Bremen