be_hindert und ver_rückt

Ver_rückt + be_hindert?! Ab auf die Straße!

* Du verstehst nicht alles? Weiter unten auf dieser Seite ist ein Text. Da sind schwere Worte erklärt.*

  1. Wie komme ich zur Demo?
    Wir treffen uns um 16:30 Uhr am Martiniplatz in der Martinistraße Bremen. Du kannst mit dem Bus Linie 25 bis zur Haltestelle “Martinistraße” fahren.
    Wir gehen gemeinsam bis zum Fahnenmast beim Osterdeich. Dort werden auch die anderen Demo-Arme hinkommen. Zusammen machen wir von 17:30 – 18:30 Uhr eine Abschlusskundgebung. Von dort kannst du zur Haltestelle “Domsheide” gelangen und dann mit Bussen und Straßenbahnen weiter fahren.
  2. Welche Corona-Maßnahmen gelten?
    Bei der Demo ist es wichtig, auf Abstand zu achten. Assistenzen und Begleitpersonen sind davon ausgenommen.
    Außerdem sollten alle eine medizinische Mund-Nasen-Maske tragen. Wenn ein medizinisches Attest vorliegt, dass dich davon befreit, bring dies bitte mit und zeige es ggf. vor.
  3. Wie barrierefrei ist die Demo?
    Wir bemühen uns, einige Barrieren klein zu halten.
    Wir gehen eine Strecke von ca. 800 Metern. Es geht ein bisschen bergauf und dann wieder bergab. Es werden einmal Straßenbahnschienen überquert.
    Wir haben Sitzmöglichkeiten dabei, falls du dich zwischen durch hinsetzen willst.
    Wir werden keine sehr laute Demo sein (keine Trillerpfeiffen).
    Eine Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache ist angefragt. Allerdings ist das leider noch nicht sicher.
    Sollten dir noch andere Dinge wichtig sein, melde dich gerne bei uns.
  4. Was kann ich mitbringen?
    Wir freuen uns über selbst gestaltete Plakate oder Schilder. Du kannst drauf schreiben, was dir wichtig ist im Kampf für die Rechte von Menschen mit Be_hinderungen.
    Du warst noch nie auf einer Demo? Kein Problem! Wir freuen uns über viele Menschen, alle mit und ohne Be_hinderungen dürfen mit machen, egal welches Geschlecht!

Aufruf + Forderungen

Weltweit gehen Menschen am 8. März für feministische Anliegen auf die Straße. Wir sind
eine Gruppe von be_hinderten und nicht-be_hinderten FLINTA*. Wir sind fest davon
überzeugt:

Alle Menschen, die nicht in das weiße, patriarchale, heteronormative, nicht-be_hinderte
Weltbild passen, leiden unter dem kapitalistischem, unterdrückerischem System.
Wahrer Feminismus kann nur einer sein, der sich intersektional für die Gleichberechtigung aller mehrfach diskriminierten FLINTA* einsetzt.

Be_hinderte FLINTA* kämpfen jeden Tag gegen Menschenfeindlichkeit in Form von
Sexismus, Ableismus und Queerfeindlichkeit. Und das völlig unabhängig, ob sie mit eine
sichtbare oder unsichtbare Be_hinderung leben. Egal ob die Gesellschaft die Person als
ver_rückt oder „dumm“ wahrnimmt. Unabhängig davon, ob es medizinischen Diagnosen
gibt oder es eine empowernde Selbstdiagnose ist. Egal ob die Be_hinderung sich
körperlich oder psychisch äußert. ES REICHT! Wir nehmen nicht länger hin, dass
be_hinderte FLINTA* übersehen werden. Dass sie dankbar für jeden scheinbare
Unterstützung sein müssen. Dass sie, als Publikum geduldet werden, aber sich jede
kleine Mitbestimmung erkämpfen müssen.
Lasst es uns gemeinsam ändern!

Wir fordern:

• Sichtbarkeit und Platz für Menschen mit Be_hinderungen im öffentlichen Leben
• Dafür den Abbau von baulichen, institutionellen und systemischen Barrieren
• Nicht nur mehr Platz für Menschen mit Be_hinderungen im Publikum sondern auf Bühnen, Podien und in Gremien
• Reflexion und Aufklärung insbesondere von nicht-behinderten Personen über ableistisches Verhalten und ableistische Strukturen
• Faire Behandlung von FLINTAS* mit Be_hinderungen insbesondere im
medizinischen Bereich, z.B. Zugänge zur selbstbestimmten Verhütung, Transition und Schwangerschaftsabbrüchen
• effektive Maßnahmen gegen Gewalt an be_hinderten FLINTAS*, z.B. durch transformative Gerechtigkeit, community care und Beratungsstellen
• Abschaffung der Diskriminierung von be_hinderten Menschen bei den Zugängen zur Bildung und der Lohnarbeit, insbesondere in Werkstätten – endlich Mindestlohn für ALLE!

KOMMT ZUR DEMO AM 8.März um 16:30 Uhr am Martiniplatz. Barrierearme Strecke,
keine laute Musik und viel Raum auch für Menschen, die das erste Mal auf eine Demo
gehen.

Erklärungen in einfacher Sprache

Demo

Das Wort Demo steht für Demonstration. Bei einer Demo treffen sich viele Menschen und gehen gemeinsam durch die Stadt. Dabei rufen sie laut ihre Meinung. Manchmal halten sie auch Schilder hoch. Sie demonstrieren zum Beispiel, weil sie etwas ungerecht finden. Nicht alle Menschen auf der Welt dürfen demonstrieren. In einigen Ländern ist das verboten. Aber: in Deutschland hat jeder Mensch das Recht eine Demo zu planen. Deshalb finden wir es wichtig, dass es in Deutschland Demos gibt.

Feministischer*Kampf-Tag oder auch Frauen*-Kampf-Tag

Der Frauen*kampf-Tag ist international. Das heißt, er findet auf der ganzen Welt statt. Der Frauen*kampf-Tag ist immer am 8.März. An diesem Tag protestieren FLINTA*- Personen auf der ganzen Welt für ihre Rechte. Sie fordern zum Beispiel besseren Schutz für ihre Kinder und gleich viel Geld für ihre Arbeit wie Männer.

FLINTA*

FLINTA* ist eine Abkürzung. Dafür stehen die einzelnen Buchstaben:

F steht für Frauen.

Aber: Körper-merkmale sind dabei nicht wichtig. Wichtig ist nur: Eine Person sagt von sich selbst: ich bin eine Frau.

L steht für Lesben. Also Frauen, die Frauen lieben. Aber nicht alle Lesben sind Frauen. Auch nicht-binäre Menschen, trans Personen und inter Personen können Lesben sein. Diese Wörter werden weiter unten erklärt.

I steht für inter Personen. Inter ist ein anderes Wort für zwischen. Inter Personen haben nicht nur einen männlichen oder einen weiblichen Körper. Sie haben oft männliche und weibliche Organe. Zum Beispiel: Manche inter Personen haben einen Penis und Brüste. Aber: Die Körper von inter Personen können sehr verschieden sein.

N steht für nicht-binäre Personen. Nicht binär bedeutet: Diese Person sagt von sich selbst: Ich bin kein Mann und keine Frau.

T steht für trans Personen. Trans bedeutet: Jemand wurde mit einem männlichen Körper geboren, aber die Person sagt von sich: ich bin eine Frau. Oder jemand wurde mit einem weiblichen Körper geboren, aber die Person sagt von sich: ich bin ein Mann. Manche trans Personen wollen das verändern. Manche trans Personen wollen, dass ihr Körper so aussieht, wie sie sich fühlen. Deshalb lassen sie sich operieren. Oder sie nehmen Medikamente.

A steht für agender. Agender bedeutet: Eine Person sagt von sich selbst: Ich bin kein Mann. Ich bin keine Frau. Ich habe kein Geschlecht.

All diese Personen werden zu einer Gruppe zusammengefasst, weil sie keine Männer sind. Darum haben sie auch 2022 noch viele Nachteile. Sie werden oft schlechter behandelt als Männer. Zum Beispiel: Es bestimmen mehr Männer als Frauen* in der Politik mit. Fallen dir noch weitere Nachteile für FLINTA* Personen ein? Was findest du ungerecht? Lass uns dagegen gemeinsam am Frauen*kampftag demonstrieren!

Das * in Frauen*kampftag und FLINTA* bedeutet: Jede Person muss für sich selbst entscheiden: Bin ich eine FLINTA* Person? Es hat nichts damit zu tun, welche Körper-merkmale eine Person hat.